Embedded research in China

Abstract

Eigene Feldforschung von ausländischen ChinawissenschaftlerInnen oder SinologInnen in der Volksrepublik China findet in einem hochgradig überwachten und politischen begrenzten und formierten Feld statt. Ausgehend von der Berichterstattung in Kriegsgebieten, die als „embedded journalism“ bekannt wurde, erklärt Sascha Klotzbücher mit dem Konzept des „embedded research“, warum jegliche Feldforschung in China immer auch eine von anderen definierte politische Agenda hat und wie wir als WissenschaftlerInnen damit umgehen sollten. Unvermeidliche "embeddedness" und der damit verbundene Akt der Selbstzensur, die besonders beim Eintritt bewusst oder unbewusst eingefordert wird, müssen offengelegt und immer als Teil der Feldforschung analysiert werden. Statt vorherrschender Vertuschung oder Negation müssen diese Kompromisse konsequent offengelegt und als unverzichtbarer Teil der Analyse und Formulierung der Ergebnisse methodisch verankert werden. Inwieweit die Sinologie und die sozialwissenschaftliche Chinaforschung diese Methoden einer in anderen Disziplinen schon längst vollzogenen selbstreflexiven Wende integrieren kann, wird erst die Zukunft zeigen.