Niedersächsische Arbeitsbelastungsstudie 2016

2017 | monograph. A publication with affiliation to the University of Göttingen.

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​Mußmann F, Riethmüller M, Hardwig T. ​Niedersächsische Arbeitsbelastungsstudie 2016​. ​​Göttingen: ​Georg-August-Universität Göttingen, Kooperationsstelle Hochschulen und Gewerkschaften; ​2017. ​230 p. doi:10.3249/webdoc-3974. 

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Attribution 4.0 CC BY 4.0

Details

Title Variant(s)
Lehrkräfte an öffentlichen Schulen ; Ergebnisbericht
Authors
Mußmann, Frank; Riethmüller, Martin; Hardwig, Thomas 
Abstract
Im Rahmen einer empirischen Studie im Auftrag der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaften Niedersachsen haben insgesamt 2.869 Lehrerinnen und Lehrer ein Jahr lang von Ostern 2015 bis Ostern 2016 ihre Arbeitszeiten zeitnah und minutengenau in einem speziell entwickelten Zeiterfassungstool für schulische Lehrtätigkeiten eingetragen. Auf diese Weise wurde erstmalig im großen Umfang die Arbeitszeit von Lehrkräften systematisch in Niedersachsen erfasst, statt auf Schätzverfahren zurückgreifen zu müssen. Darauf aufbauend haben 2.108 Lehrkräfte auch umfassend Auskunft gegeben über ihre Arbeitssituation und ihre Arbeitsbelastung an öffentlichen Schulen Niedersachsens. Erhebungszeitraum war 19. Februar bis 7. März 2016. Auf Grundlage des arbeitswissenschaftlichen Belastungs-Beanspruchungs-Modells wurde die psychi-sche Belastung und Beanspruchung von Lehrkräften aus (21 - 23) standardisierten Lehrtätigkeiten, aus schulspezifischen Besonderheiten und aus der individuell aufgewendeten Arbeitszeit ermittelt. Neben den bereits in der Arbeitszeitstudie erprobten Instrumenten wurden die Qualität der Arbeitsbedingungen mit dem DGB-Index Gute Arbeit und die Arbeitsbezogenen Verhaltens- und Erlebensmuster (AVEM) mit dem von Schaarschmidt u.a. etablierten Instrumentarium erfasst und mit Vergleichsgruppen verglichen. Lehrkräfte in Niedersachsen bewerten ihre Arbeitsbedingungen sehr viel ungünstiger als vergleichbare Berufsgruppen, sind aber zugleich auch deutlich zufriedener mit ihrer Arbeit als vergleichbare Beschäftigte. Dieses scheinbare Paradox erklärt sich aus einer (meist) hohen intrinsischen Arbeitsmotivation, einer subjektiv (häufig) positiv bewerteten Ressourcenverfügbarkeit und Arbeitsplatzsicherheit auf der einen und hohen Belastungen in einer Reihe von Arbeitsaspekten auf der anderen Seite. Gleichzeitig sind Arbeitgeberbindung sowie Veränderungs- und Verbesserungsbereitschaft hoch. Neben Befunden zu überlangen Arbeitszeiten und einer hohen Arbeitsintensität werden weitere Befunde vorgelegt zu einzelnen schulischen Tätigkeiten (Tätigkeitsmodell), zu schulspezifischen Anforderungen (wie Ganztag, Inklusion, Dokumentationspflichten, Lärm, mangelnden Erholzeiten und dem sozialen Miteinander) sowie zu arbeitsbezogenen Verhaltens- und Erlebensmustern (AVEM). Die differenzierte Auswertung von sechs Schulformen (drei repräsentativ, drei nicht-repräsentativ) mündet in einem Abschlusskapitel mit schulformübergreifenden Herausforderungen und Gestaltungsbedarfen der spezifischen Arbeitsbelastung von Lehrkräften.
Issue Date
2017
Publisher
Georg-August-Universität Göttingen, Kooperationsstelle Hochschulen und Gewerkschaften
Organization
Volkswirtschaftliches Institut für Mittelstand und Handwerk an der Universität Göttingen e.V.
Extent
230
Language
German

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