Interdisziplinäre Stadtforschung

Abstract

Die Stadt als Raum der Forschung rückt immer mehr in das sozialwissenschaftliche Interesse. Während 1950 zwei Drittel der Weltbevölkerung auf dem Land lebten, werden 2050 zwei Drittel der Weltbevölkerung in Städten wohnen. Die urbanen Zentren sind zugleich kondensierte Formen des diversen Zusammenlebens. Subkulturen aller Art leben auf engstem Raum neben- und miteinander – ihre Aushandlungsprozesse im alltäglichen Miteinander bieten Sozialwissenschaftler*innen vielfältige Anknüpfungspunkte zur Forschung. Dr. Paul Christensen leitete im Seminar „Interdisziplinäre Stadtforschung“ im Sommersemester 2022 die Planung und Durchführung von studentischen Forschungsprojekten im städtischen Raum an. Im Sinne des forschenden Lernens setzten die Studierenden meist ihre (im Studium angeeigneten) methodischen Kenntnisse erstmals in die Tat um. Der Forschungsprozess wurde begleitet von kleinen und großen Diskussionsrunden, wissenschaftlichen Kolloquien und Reflexionsübungen. Im Zentrum der Übung stand das gemeinsame Arbeiten in Gruppen, der interdisziplinäre Austausch, die methodische Reflexion und das Analysieren und Präsentieren von empirischen Forschungsdaten. Nach der einsemestrigen Forschungsphase wurden die Forschungsergebnisse als Poster präsentiert. Die schriftliche Prüfungsleistung kann, nach mehrmaliger Überarbeitung veröffentlicht werden. Die Ergebnisse dieses Forschungs- und Überarbeitungsprozesses sind nun im vierten Sammelband der Reihe SowiPro publiziert.

Schlagwörter: Stadtforschung, Lehrforschungsprojekt, Qualitative Forschung, Ästhetische Forschung, Ethnologie, Stadtethnologie, Sozialwissenschaften, Universität Göttingen