Die atypische Femurfraktur als Sonderfall der Alterstraumatologie

2018 | journal article. A publication with affiliation to the University of Göttingen.

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​Die atypische Femurfraktur als Sonderfall der Alterstraumatologie​
Oberthür, S.; Sehmisch, S. ; Schilling, A. ; Lehmann, W. ; Siggelkow, H.   & Hoffmann, D. ​ (2018) 
OP-JOURNAL33(03) pp. 224​-230​.​ DOI: https://doi.org/10.1055/s-0043-117830 

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Authors
Oberthür, Swantje; Sehmisch, Stephan ; Schilling, Arndt ; Lehmann, Wolfgang ; Siggelkow, Heide ; Hoffmann, Daniel 
Abstract
Zusammenfassung Atypische Femurfrakturen (AFF) stellen einen Sonderfall in der Alterstraumatologie dar und machen im Hinblick auf die Gesamtzahl der Femurfrakturen nur einen geringen Anteil aus. Im Gegensatz zur klassischen Fraktur des proximalen Femurs sind AFF subtrochantär bzw. im Schaftbereich lokalisiert, entstehen häufig ohne adäquates Unfallereignis und zeigen charakteristische Merkmale im Röntgenbild. In vielen Fällen kommt es zu einem bilateralen Auftreten von AFF. Klinisch besteht oftmals Tage bis Monate vor der Diagnose einer AFF ein Prodromalschmerz im entsprechenden Bein bzw. der Leistengegend. Durch die American Society for Bone and Mineral Research (ASBMR) wurden Haupt- und Nebenkriterien zur Definition einer atypischen Femurfraktur erstellt. Diese sollen die Diagnosestellung erleichtern. Zu den Hauptkriterium zählen u. a. die peri- oder endostale Verdickung der lateralen Kortikalis sowie das Fehlen einer Frakturtrümmerzone. Um eine Fraktur als AFF zu definieren, müssen mindestens 4 der 5 Hauptkriterien erfüllt sein. Es gibt Evidenz für eine Korrelation zwischen AFF und der (Langzeit-)Einnahme von Bisphosphonaten. Atypische Femurfrakturen können jedoch auch ohne Bisphosphonateinnahme auftreten. Ist eine AFF diagnostiziert, sollte die Bisphosphonattherapie pausiert werden. Für die Therapie unterscheidet man zwischen kompletter und inkompletter Fraktur. Komplette AFF werden operativ zumeist mit einer Marknagelosteosynthese stabilisiert. Inkomplette Frakturen können konservativ therapiert werden – es gibt jedoch eine hohe Versagerrate mit Progress in eine komplette Fraktur, sodass bei persistierenden Schmerzen eher die prophylaktische Marknagelosteosynthese empfohlen wird. Der Behandlungsverlauf nach bisphosphonatassoziierten AFF ist häufiger mit perioperativen Komplikationen vergesellschaftet als die Behandlung von „typischen“ Femurfrakturen. Somit ist die Kenntnis der Pathophysiologie und der Therapieoptionen der Schlüssel zur erfolgreichen Behandlung dieser Verletzung.
Issue Date
2018
Journal
OP-JOURNAL 
Organization
Klinik für Unfallchirurgie, Orthopädie und Plastische Chirurgie ; Klinik für Gastroenterologie, gastrointestinale Onkologie und Endokrinologie 
ISSN
0178-1715; 1439-2496
Language
German

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