Öffentlichkeitsbeteiligung von privaten und staatlichen Akteuren im Vergleich: Das Beispiel der Bedarfsplanung für deutsche Stromnetze

2019 | Zeitschriftenartikel; Forschungsarbeit. Eine Publikation mit Affiliation zur Georg-August-Universität Göttingen.

Spring zu: Zitieren & Links | Dokumente & Medien | Details | Versionsgeschichte

Zitiervorschlag

​Öffentlichkeitsbeteiligung von privaten und staatlichen Akteuren im Vergleich: ​Das Beispiel der Bedarfsplanung für deutsche Stromnetze​
Fink, S. ; Hagendorf, W. & Klinger, N.​ (2019) 
Der moderne Staat12(1) pp. 94​-115​.​ DOI: https://doi.org/10.3224/dms.v12i1.05 

Dokumente & Medien

Lizenz

GRO License GRO License

Details

Autor(en)
Fink, Simon ; Hagendorf, Winona; Klinger, Niklas
Zusammenfassung
Es ist etablierte Praxis, dass Behörden die Öffentlichkeit vor wichtigen Entscheidungen beteiligen. In jüngster Zeit sind auch private Akteure wie Unternehmen gefordert, vor Großprojekten die Öffentlichkeit zu beteiligen. Der Beitrag untersucht, wie sich Teilnehmerfeld und Stellungnahmen dieser Konsultationen unterscheiden in Abhängigkeit davon, ob Behörden oder Unternehmen die Konsultation durchführen. Empirischer Fall ist die Aufstellung des Netzentwicklungsplanes Strom durch Netzbetreiber und Bundesnetzagentur, die beide die Öffentlichkeit beteiligen. Ergebnis ist, dass BürgerInnen sich häufiger an die Bundesnetzagentur wenden, und dass vor allem professionelle Akteure der Interessenvermittlung die Möglichkeit der doppelten Konsultationsteilnahme nutzen. Die tauschtheoretische Vermutung, dass an die Netzbetreiber vor allem ökonomische und an die Bundesnetzagentur vor allem juristische Argumente gerichtet werden, bestätigt sich nicht. Allerdings nutzen die KonsultationsteilnehmerInnen die Konsultation bei der Bundesnetzagentur, um die mangelnde Responsivität der Netzbetreiber zu kritisieren. Eine Lösung könnte sein, staatlichen Akteuren mehr Kompetenzen zu geben, die Konsultationen von Unternehmen zu begleiten und rechtlich einzurahmen.
It is commonplace that state actors consult the public. In recent times, however, public participation has also become prevalent among private actors like companies. The article studies how participants and their arguments vary depending on whether a public consultation is conducted by state or private actors. The empirical case is the German grid development plan. Both the private Transmission System Operators (TSOs) and the Federal Network Agency (FNA) consult the public during the setup of this plan. The main finding is that citizens prefer to send their inputs to the FNA rather than the TSOs. Moreover, especially professionalized interest groups send opinions to both the TSOs and the FNA. We find no evidence for the exchange-theoretic hypothesis that whereas participants address economic arguments to the TSOs, legal arguments are presented to the FNA. However, participants use the FNA\’s consultation to criticize the TSO\’s lack of responsiveness. This result suggests that state actors should be empowered to regulate private actors\’ public participation practices.
Erscheinungsdatum
2019
Zeitschrift
Der moderne Staat 
Organisation
Sozialwissenschaftliche Fakultät ; Institut für Politikwissenschaft ; Arbeitsbereich Politisches System der BRD 
ISSN
1865-7192; 2196-1395

Export Metadaten

Referenzen

Zitationen


Social Media