Junge oder Mädchen?

2006 | journal article

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​Junge oder Mädchen?​
Ude-Koeller, S. ; Müller, L.   & Wiesemann, C. ​ (2006) 
Ethik in der Medizin18(1) pp. 63​-70​.​ DOI: https://doi.org/10.1007/s00481-006-0414-1 

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Authors
Ude-Koeller, Susanne ; Müller, Luise ; Wiesemann, Claudia 
Abstract
Wir diskutieren ethische Probleme der medizinischen Behandlung intersexueller Kinder. Gefragt wird nach dem Stellenwert von Elternwünschen nach eindeutiger Geschlechtszuweisung sowie nach den Konfliktfeldern, die zum einen zwischen konkurrierenden Wunschvorstellungen der Eltern und der behandelnden Ärzte, zum andern zwischen Kindeswohl und Kinderrechten entstehen können. Gegenwärtig wird Neugeborenen mit anatomisch uneindeutigem Genital trotz unsicherer Prognose über die Behandlungsergebnisse oft noch ein Geschlecht zugewiesen und operativ erstellt. Dieses Vorgehen ist von verschiedenen Seiten ethisch heftig kritisiert worden. Kipnis u. Diamond forderten 1998 im „Journal of Clinical Ethics“ ein Moratorium für alle nicht vital indizierten geschlechtskorrigierenden Eingriffe. Diese Forderung orientiert sich am Interesse des zukünftigen Erwachsenen, betont dessen prospektive Autonomie und klammert den Elternwunsch aus. Dieses „Modell des antizipierten Konsenses“ kann jedoch mit Bezug auf Neugeborene und Kleinkinder bedeutsame Aspekte des Eltern-Kind-Verhältnisses nicht angemessen erfassen. Im Aufsatz werden Argumente angeführt, die es aus Sicht einer Ethik der Elternschaft rechtfertigen, ethische Entscheidungen auf der Basis eines beziehungsorientierten Modells zu treffen. In unserem Modell fallen Elternwünsche ethisch ins Gewicht.
Issue Date
2006
Journal
Ethik in der Medizin 
ISSN
0935-7335
Language
German

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