Mobile media practices of young people in «safely digital», «enthusiastically digital», and «postdigital» schools

Abstract

Wie gehen Schulen gegenwärtig mit mobilen Medien um? Ausgehend von ethnografisch orientierter Feldforschung an Deutschen Auslandsschulen, arbeitet der Beitrag drei Muster schulischer Praktiken im Umgang mit der Smartphone-Nutzung von Jugendlichen heraus: «geschützt-digitale», «enthusiastisch-digitale» und «post-digitale» Praktiken. Anhand von Feldforschungsvignetten aus drei Schulen beschreibt der Beitrag die jeweiligen Muster anschaulich, um nachvollziehbar zu zeigen, wie unterschiedlich Schülerinnen und Schüler durch die Praktiken kontrolliert, geregelt oder befähigt werden, ihre Welt im Bildungskontext zu gestalten. Der Beitrag zeigt, dass die beschriebenen Praktiken gleichzeitig existieren. Sie setzen unterschiedliche (nicht bessere oder schlechtere) institutionelle Prioritäten und unterschiedliche (nicht bessere oder schlechtere) Verständnisse der Mediennutzung von Jugendlichen um. Der Beitrag macht die Spannungen sichtbar, die entstehen, wenn Schulen die Nutzung mobiler Medien von Kindern und Jugendlichen kontrollieren wollen und argumentiert, dass jedes Muster schulischer Praktiken sich selbst untergräbt. Der Beitrag endet mit einer Reflexion der Implikationen der Studienergebnisse für zukünftige Forschung und schulische Praktiken: Die zunehmende Nutzung mobiler Medien in der Schule ist nicht zwingend als Ausdruck von «Fortschritt», «Verbesserung» oder «Modernisierung» zu sehen, sondern wird vielmehr durch die unterschiedlichen Verständnisse von Schule und jungen Menschen hervorgebracht.